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IoT-Sicherheit in Edge- und Cloud-Umgebungen

  • Autorenbild: Johannes Humbert
    Johannes Humbert
  • 9. Juni
  • 12 Min. Lesezeit

IoT-Geräte sind anfällig, und Sicherheitsmaßnahmen müssen angepasst werden. Mit über 32 Milliarden IoT-Geräten bis 2030 wächst die Angriffsfläche enorm. Besonders in Edge- und Cloud-Umgebungen sind herkömmliche Sicherheitslösungen unzureichend. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Herausforderungen bei IoT-Geräten: Schwache Sicherheit ab Werk, fehlende Updates und gemeinsame Netzwerke erhöhen das Risiko.
  • Edge- vs. Cloud-Sicherheit: Dezentrale Edge-Geräte benötigen lokale Maßnahmen, während die Cloud zentralisierte Sicherheitslösungen bietet.
  • Grundprinzipien der Sicherheit: Gerätesicherheit, verschlüsselte Verbindungen und Zero-Trust-Ansätze sind essenziell.
  • Technologien und Tools: Anomalieerkennung, Verschlüsselung, Schwachstellenbewertung und Penetrationstests helfen, Sicherheitslücken zu schließen.
  • Zukunftstrends: KI und maschinelles Lernen verbessern Bedrohungserkennung, während Blockchain und Zero-Trust neue Schutzmöglichkeiten schaffen.

Aspekt

Edge-Computing

Cloud-Computing

Datenverarbeitung

Lokal an der Quelle

Zentralisiert in Rechenzentren

Latenz

Gering

Höher durch Übertragung

Skalierbarkeit

Begrenzte Kapazität

Hoch skalierbar

Sicherheitsansatz

Lokale Maßnahmen

Zentralisierte Systeme

Fazit: Unternehmen müssen IoT-Sicherheit von Beginn an in ihre Systeme integrieren, um Angriffe zu minimieren und langfristig geschützt zu bleiben.


Grundprinzipien der IoT-Sicherheit

Die Sicherheit von IoT-Systemen in Edge- und Cloud-Umgebungen erfordert einen vielschichtigen Ansatz, der über herkömmliche IT-Maßnahmen hinausgeht. Angesichts von über 112 Millionen IoT-Cyberangriffen allein im Jahr 2022 und durchschnittlichen Kosten von 4,35 Millionen US-Dollar pro Datenschutzverletzung ist es für Unternehmen unerlässlich, grundlegende Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Nachfolgend werden zentrale Prinzipien und spezifische Protokolle erläutert.

„IoT-Sicherheit beginnt mit bewährten Praktiken zum Schutz von Geräten und dann der Netzwerkumgebung. Sobald ein IoT-Gerät gesichert ist und Teil des Netzwerks wird, wird der Schutz ganzheitlich mit anderen Netzwerkelementen koordiniert." – Fortinet

Vollständige Sicherheit für IoT-Systeme

Die Sicherung aller Komponenten eines IoT-Systems ist der Grundpfeiler jeder Sicherheitsstrategie. Dabei stehen drei zentrale Bereiche im Fokus: Gerätesicherheit, Verbindungssicherheit und Cloud-Sicherheit.

Gerätesicherheit fängt bei der Hardware an. Geräte sollten so entwickelt werden, dass unnötige Dienste deaktiviert sind, starke Passwörter verwendet und rollenbasierte Zugriffskontrollen eingerichtet werden. Mit Secure Boot lässt sich sicherstellen, dass nur autorisierte Firmware ausgeführt wird.

Verbindungssicherheit legt den Schwerpunkt auf die Verschlüsselung durch TLS während der Datenübertragung sowie auf sichere Authentifizierungsverfahren. Netzwerksegmentierung hilft, IoT-Geräte von anderen Netzwerken zu isolieren und das Risiko seitlicher Angriffe zu reduzieren.

Cloud-Sicherheit umfasst strenge Zugangskontrollen, regelmäßige Überwachung und sichere Softwareentwicklung. Ein konsequentes Patching kann zwei von drei Sicherheitsverletzungen verhindern.

Ein Zero-Trust-Ansatz, bei dem jede Interaktion von Geräten und Nutzern kontinuierlich überprüft wird, ist entscheidend. Dies ist besonders wichtig, da 57 % der IoT-Geräte anfällig für Bedrohungen mittlerer bis hoher Schwere sind und neue Angriffe oft schon 15 Minuten nach Bekanntwerden von Schwachstellen auftreten.


Schutz der Datenintegrität und Vertraulichkeit

Neben der Systemhärtung ist die Sicherung der Datenintegrität durch starke Verschlüsselungsprotokolle essenziell. Daten sollten sowohl während der Übertragung als auch bei der Speicherung durch Standards wie AES-256 und TLS 1.3 geschützt werden.

Zusätzlich sorgen Multi-Faktor-Authentifizierung und rollenbasierte Zugriffskontrollen für eine weitere Sicherheitsstufe. Mit Public Key Infrastructure (PKI) und Certificate Lifecycle Management (CLM) lassen sich IoT- und OT-Identitäten durch digitale Zertifikate absichern.

Maßnahmen wie Datenminimierung, Anonymisierung und Pseudonymisierung schützen sensible Informationen und unterstützen die Einhaltung regulatorischer Vorgaben. Angesichts der Tatsache, dass 22 % der Unternehmen im letzten Jahr einen schwerwiegenden IoT-Sicherheitsvorfall erlebten, sind diese Schutzmaßnahmen unverzichtbar.

Over-the-Air (OTA)-Updates, die mit kryptographischen Signaturen versehen sind, gewährleisten, dass Firmware-Updates authentisch und manipulationssicher durchgeführt werden. Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen helfen dabei, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.


Sichere Kommunikationsprotokolle für IoT

Nach der Sicherung von Daten und Zugriffen ist die Wahl geeigneter Kommunikationsprotokolle entscheidend, um die Sicherheit in der gesamten IoT-Infrastruktur zu gewährleisten. Die Auswahl sollte Faktoren wie Anwendungsbereich, Energieverbrauch, Bandbreite, Latenz, QoS und Sicherheitsanforderungen berücksichtigen. Angesichts der erwarteten Zunahme vernetzter Geräte von 8,7 Milliarden im Jahr 2020 auf über 25 Milliarden bis 2030 wird die Wahl der Protokolle immer wichtiger.

MQTT (Message Queuing Telemetry Transport) ist ein leichtgewichtiges Protokoll, das sich besonders für ressourcenbeschränkte Umgebungen eignet. Es bietet flexible QoS-Optionen, um eine zuverlässige Nachrichtenübermittlung in kritischen Anwendungen zu gewährleisten.

CoAP (Constrained Application Protocol) wurde speziell für Machine-to-Machine (M2M)-Kommunikation entwickelt. Es nutzt Datagram Transport Layer Security (DTLS), um die Datenübertragung abzusichern.

Transport Layer Security (TLS) sorgt für eine sichere Kommunikation zwischen Client- und Server-Anwendungen im Internet. Drahtlose Protokolle sind besonders praktisch, da sie auch an Orten ohne kabelgebundene Infrastruktur eingesetzt werden können.

Protokoll

Reichweite

Datenrate

Stromverbrauch

Anwendungsbereich

LPWAN

Mehrere Kilometer

Begrenzt

Sehr niedrig

Weitreichende Sensornetzwerke

ZigBee

Bis 100 m

Bis 250 kbps

Effizient durch Mesh-Topologie

Gebäudeautomation

Bluetooth LE

Bis 100 m

Bis 3 Mbit/s

Niedrig

Wearables, Gesundheitsgeräte

Unternehmen sollten bei der Nutzung von Protokollen geeignete Sicherheitsmechanismen einsetzen und regelmäßige Risikoanalysen durchführen, um potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren.


Wichtige Technologien und Tools für IoT-Sicherheit

Im Jahr 2022 wurden 25.000 neue Schwachstellen gemeldet – und mit der Prognose von 40 Milliarden IoT-Geräten bis 2030 wird klar, dass effektive Sicherheitslösungen unverzichtbar sind. Hier sind einige der zentralen Technologien, die bei der Absicherung von IoT-Umgebungen eine Schlüsselrolle spielen.


Bedrohungserkennung und Prävention

Ein wesentlicher Bestandteil moderner IoT-Sicherheitssysteme ist die Anomalieerkennung. Sie erstellt Verhaltensmuster für Netzwerke, Geräte und Datenverkehr, um Abweichungen zu identifizieren, die auf mögliche Sicherheitsprobleme hinweisen. Mit Unterstützung durch maschinelles Lernen können diese Systeme immer komplexere Muster erkennen und verdächtige Aktivitäten melden.

Network Detection and Response (NDR)-Tools analysieren kontinuierlich den Netzwerkverkehr und überprüfen Datenpakete auf schädliche Aktivitäten. Ein Beispiel: Ein von Muthanna et al. entwickeltes SDN-basiertes Hybridsystem erreichte 2022 eine beeindruckende Genauigkeit von 99,23 %.

Extended Detection and Response (XDR)-Plattformen gehen einen Schritt weiter. Sie bündeln Sicherheitsdaten aus verschiedenen Quellen, um eine effektivere Bedrohungserkennung zu ermöglichen. Unternehmen, die solche hybriden Ansätze nutzen, berichten oft von weniger erfolgreichen Angriffen im Vergleich zu Organisationen, die sich auf eine einzige Methode verlassen.

Für Unternehmen ohne eigene Sicherheitsteams bieten Managed Detection and Response (MDR)-Dienste eine praktikable Lösung. Diese Services stellen externe Cybersicherheitsexperten bereit, die Bedrohungen rund um die Uhr überwachen.


Verschlüsselung und Schlüsselmanagement

Sicherheitsstandards wie Advanced Encryption Standard (AES) und Transport Layer Security (TLS) sind die Grundlage für geschützte Datenübertragungen in IoT-Systemen. Die Verwaltung von Schlüsseln spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle. Sie umfasst den gesamten Lebenszyklus eines Schlüssels – von der Erstellung bis zur sicheren Vernichtung. Ein vorab verteilter Schlüssel kann beispielsweise den Aufwand für komplexe Austauschprotokolle reduzieren und gleichzeitig Ressourcen sparen, was die Effizienz der Geräte steigert.

Dabei ergänzt diese Praxis den Zero-Trust-Ansatz, der bereits in anderen Kontexten als essenziell hervorgehoben wurde.

„Es ist verlockend zu denken: ‚Oh, wir kümmern uns um Secure Boot, sobald das Produkt funktionsfähig ist.' Diese Art von Verhalten muss sich ändern. Planen Sie diese wichtigen Aspekte von Anfang an in die Produktanforderungen ein und stellen Sie sicher, dass ausreichend Zeit dafür eingeplant wird." – Chris Coleman, CTO, Memfault

Regelmäßige Updates der Verschlüsselungsprotokolle sind unerlässlich, um mit den neuesten Bedrohungen Schritt zu halten. Ebenso wichtig: robuste Authentifizierungsmechanismen wie Multi-Faktor-Authentifizierung, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Geräte und Nutzer Zugriff auf sensible Systeme erhalten.


Schwachstellenbewertung und Penetrationstests

Die Sicherung der Datenintegrität erfordert kontinuierliche Prüfungen. Schwachstellenbewertungen helfen dabei, Sicherheitslücken in IT- und Netzwerkinfrastrukturen zu identifizieren und zu klassifizieren. Penetrationstests simulieren reale Cyberangriffe, um Schwachstellen wie Backdoors oder Pufferüberläufe aufzuspüren – oft durch gezielte Firmware-Analysen.

Die Dringlichkeit solcher Maßnahmen wird durch alarmierende Zahlen unterstrichen: 2023 stiegen IoT-Angriffe um 400 %. Laut X-Force entfielen 26 % der Angriffe im Jahr 2022 auf das Scannen und Ausnutzen von Schwachstellen. Dennoch halten rund ein Drittel der IoT-Teams ihre Cybersicherheitstests für unzureichend.

Automatisierte Tools können Schwachstellen sofort erkennen. Dabei empfiehlt es sich, das Common Vulnerability Scoring System (CVSS) für standardisierte Bewertungen zu nutzen. Der Umfang der Analyse sollte stets an der Sensibilität und Kritikalität der betroffenen Systeme ausgerichtet sein.

„Sie müssen in der Lage sein, im Feld zu identifizieren, ob sich Geräte fehlerhaft verhalten. Überhitzen Ihre Geräte? Starten sie unerwartet neu? Sie benötigen Überwachung, um diese Signale erkennen zu können." – Chris Coleman, CTO, Memfault

Zusätzlich hilft Threat Intelligence, aktuelle Bedrohungen zu erkennen und gezielte Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Branchenspezifische Threat-Intelligence-Feeds bieten dabei einen umfassenden Überblick über mögliche Risiken und unterstützen Unternehmen dabei, auf dem neuesten Stand zu bleiben.


Best Practices für die Implementierung sicherer IoT-Umgebungen

IoT-Sicherheit erfordert einen durchdachten Ansatz, der Theorie und Praxis miteinander verbindet. Die folgenden Maßnahmen zeigen, wie Unternehmen Sicherheitsprinzipien in realen Szenarien umsetzen können.


Aufbau einer sicheren IoT-Infrastruktur

Der erste Schritt zu einer sicheren IoT-Umgebung ist eine detaillierte Bestandsaufnahme aller Geräte im Netzwerk. Ohne vollständigen Überblick über die vorhandenen Geräte ist es nahezu unmöglich, eine wirksame Sicherheitsstrategie zu entwickeln. Industrielle Cybersicherheitslösungen helfen dabei, Transparenz über das gesamte IIoT-Ökosystem zu schaffen.

Ein weiterer Schlüssel ist die Netzwerksegmentierung. Hierbei wird das Netzwerk in kleinere, voneinander isolierte Segmente aufgeteilt, die durch spezifische Richtlinien geschützt werden. Edge Computing spielt hierbei eine zentrale Rolle, da es die Datenverarbeitung näher an den Netzwerkrand verlagert und so sowohl die lokale Verarbeitung als auch die Verkehrssegmentierung verbessert.

Ein Beispiel aus einer Großstadt zeigt, wie die Kombination aus Segmentierung, Authentifizierung und regelmäßigen Firmware-Updates das Risiko für kritische Geräte an den Netzwerkrändern deutlich verringern kann. Diese Maßnahmen haben das Angriffsrisiko erheblich gesenkt und die Sicherheit der städtischen Infrastruktur gestärkt.

„IoT-Sicherheit beginnt mit bewährten Praktiken zum Schutz von Geräten und dann der Netzwerkumgebung. Sobald ein IoT-Gerät gesichert ist und Teil des Netzwerks wird, wird der Schutz ganzheitlich mit anderen Netzwerkelementen koordiniert." – Fortinet

Sichere Zugriffslösungen vereinfachen die Verwaltung und Konfiguration von Remote-Zugriffen, was die Reaktionszeiten auf Vorfälle verkürzt und die Sicherheitsrisiken minimiert. Zudem spielt die Härtung von Edge-Geräten eine entscheidende Rolle. Hierbei sind speziell X.509-Zertifikate für die Geräteauthentifizierung und TLS 1.2 für sichere Verbindungen essenziell.

Mit einer gesicherten Infrastruktur können Unternehmen sich darauf konzentrieren, regulatorische Anforderungen konsequent umzusetzen.


Einhaltung von IoT-Sicherheitsstandards und Compliance-Anforderungen

Ab 2025 stehen deutsche Unternehmen vor neuen regulatorischen Herausforderungen. Vorschriften wie der EU Data Act, die NIS2-Richtlinie und das EU-KI-Gesetz treten in Kraft. Die Einhaltung dieser Regelungen ist entscheidend, um Strafen, Produktrückrufe oder Reputationsschäden zu vermeiden.

„Compliance bedeutet nicht nur die Erfüllung regulatorischer Anforderungen – es geht darum, Vertrauen in Ihre Produkte zu schaffen." – Joakim Mark, Technical Manager, Intertek

Unternehmen sollten zunächst eine Bestandsaufnahme ihres Produktportfolios durchführen, um alle Produkte mit Funkkomponenten zu identifizieren. Die harmonisierte Norm EN 18031-Serie der EU dient dabei als Leitfaden für die Einhaltung der Vorschriften. Eine umfassende Dokumentation sollte Risikobewertungen, Sicherheitsanalysen und Verifizierungstests umfassen.

Das Prinzip „IoT-Security by Design" stellt sicher, dass Datenschutz und Authentifizierung von Beginn an berücksichtigt werden. Angesichts der steigenden Anforderungen im Bereich Künstliche Intelligenz könnte es sinnvoll sein, einen KI-Beauftragten zu ernennen.

Ein aktuelles Beispiel verdeutlicht die Bedeutung sicherer Infrastrukturen: Im Oktober 2024 erhielt Actelis Networks den Auftrag, die Hybrid-Glasfaser-Technologie einer deutschen Gemeinde für intelligente Verkehrsanwendungen zu erweitern. Dies zeigt, wie wichtig skalierbare und sichere Lösungen für kritische Infrastrukturen sind.

Nach der Erfüllung der regulatorischen Vorgaben sollten Unternehmen Sicherheitsmaßnahmen nahtlos in bestehende IT- und OT-Systeme integrieren.


Integration von IoT-Sicherheit in bestehende Systeme

Die Integration von IoT-Sicherheit erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen IT- und OT-Teams. Silos müssen aufgebrochen werden, um eine einheitliche Sicherheitsstrategie mit zentraler Überwachung zu schaffen.

Asset-Discovery-Tools sind dabei unverzichtbar, um Geräte in Echtzeit zu identifizieren und kontinuierlich zu überwachen. Durch die Kombination von Netzwerksegmentierung und Zero-Trust-Prinzipien lassen sich IT-, OT- und IoT-Systeme effektiv isolieren. Virtuelle lokale Netzwerke (VLAN) und Next-Generation-Firewalls spielen dabei eine zentrale Rolle.

KI-gestützte Verhaltensüberwachung erkennt Anomalien automatisch. Ein Beispiel aus der Praxis: Nach einem Produktionsstopp, der durch ein kompromittiertes IoT-Gerät verursacht wurde, implementierte ein Fertigungsunternehmen eine Zero-Trust-Architektur sowie KI-gestützte Bedrohungserkennung. Diese Maßnahmen verhinderten weitere Vorfälle und stärkten die betriebliche Stabilität.

„Durch die Operationalisierung von Threat Intelligence bietet CleanINTERNET Herstellern anpassbare Intelligence und überlegenen Schutz gegen alle bekannten Risiken und Zero-Day-Bedrohungen." – Centripetal AI

Zusätzlich sollten Unternehmen auf starke Authentifizierung, TLS-Verschlüsselung und PKI-basierte Authentifizierung setzen. Voreingestellte Passwörter müssen sofort durch sichere, komplexe Passwörter ersetzt werden.

Die kontinuierliche Überwachung der Netzwerkaktivität durch Echtzeit-Monitoring-Lösungen sorgt dafür, dass alle IoT-Endpunkte jederzeit analysiert werden können. Diese Lösungen sollten nahtlos in bestehende Sicherheitsarchitekturen eingebunden werden, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.


Zukunftstrends in der IoT-Sicherheit

Die Welt des Internets der Dinge (IoT) entwickelt sich in rasantem Tempo, und mit diesem Fortschritt kommen nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch erhebliche Sicherheitsrisiken. Bis 2030 wird die Anzahl vernetzter Geräte weiter stark ansteigen, und der Umsatz mit IoT-Verbindungen wird sich nahezu verdoppeln. Doch mit diesem Wachstum steigen auch die Gefahren.

Mehr als die Hälfte aller IoT-Geräte weist schwerwiegende Sicherheitslücken auf, die Angreifer ausnutzen können. Schon jetzt ist jeder dritte Datenschutzverstoß auf ein IoT-Gerät zurückzuführen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, braucht es neue Technologien und Ansätze, die wir uns genauer ansehen.


Wie KI und maschinelles Lernen die IoT-Sicherheit verändern

Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen spielen eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung der IoT-Sicherheit. KI kann riesige Datenmengen von IoT-Geräten nahezu in Echtzeit analysieren, um Anomalien zu erkennen und automatisierte Schutzmaßnahmen einzuleiten.

Hier kommt auch Edge Computing ins Spiel. Durch die Verarbeitung von Daten direkt an der Quelle werden Sicherheitsbewertungen schneller und effizienter, da die Latenzzeiten deutlich reduziert werden. Hybride KI-Systeme nutzen sowohl Cloud- als auch Edge-Ressourcen, um flexibel auf Netzwerkbedingungen zu reagieren. Ein spannender Ansatz ist das sogenannte Federated Learning, bei dem Edge-Geräte KI-Modelle gemeinsam trainieren, ohne sensible Daten austauschen zu müssen – ein entscheidender Vorteil für Datenschutz und Sicherheit.

Die Automatisierung durch KI ermöglicht es, Bedrohungen schneller zu bekämpfen und Schäden zu minimieren. Der Fokus verschiebt sich von der bloßen Erkennung von Schwachstellen hin zu einer intelligenten und adaptiven Schadensbegrenzung. Doch während diese Technologien vielversprechend sind, bleiben gezielte Angriffe eine wachsende Herausforderung.


Umgang mit fortgeschrittenen Bedrohungen in IoT-Systemen

Die Bedrohungen für IoT-Geräte werden immer ausgeklügelter. 94 % der Cyberangriffe zielen inzwischen auf Identitätssysteme ab, während IoT-Botnets für 35 % aller DDoS-Angriffe verantwortlich sind.

Besonders kritisch ist die Lage im Gesundheitswesen: Angriffe auf medizinische Geräte haben sich jährlich um 123 % erhöht. Ein erschreckendes Beispiel hierfür ist der Fall der St. Jude Medical-Herzschrittmacher im Jahr 2017. Die FDA musste damals bekannt geben, dass implantierte Herzgeräte anfällig für Cyberangriffe waren. Sicherheitsforscher demonstrierten sogar, wie sie diese Geräte hacken und abschalten konnten – mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen.

„Wir geben Angreifern praktisch die Schlüssel zu essenziellen Systemen in die Hand. Statt traditionelle Endpunkte anzugreifen, konzentrieren sich Cyberkriminelle auf Geräte, die unsere Krankenhäuser, Fabriken und Unternehmen am Laufen halten."– Barry Mainz, CEO von Forescout

Auch in der Industrie verschärft sich die Lage: Cyberangriffe auf industrielle IoT-Systeme sind in den letzten zwei Jahren um 75 % gestiegen. Einzelhändler verzeichneten 2024 Verluste von über 20 Milliarden US-Dollar durch IoT-Angriffe, und Angriffe auf Smart-City-Infrastrukturen nahmen um 50 % zu.

Eine besonders heimtückische Gefahr ist das sogenannte Shadow IoT – Geräte, die ohne Wissen der IT-Abteilung mit Netzwerken verbunden sind. Ebenso problematisch sind universelle Gateways und Historians, die verschiedene Systeme verknüpfen und dadurch zusätzliche Angriffsflächen bieten.

Die Blockchain-Technologie könnte hier eine Lösung bieten. Sie ermöglicht eine dezentrale und fälschungssichere Aufzeichnung von Transaktionen, wodurch das Risiko von Manipulationen und unbefugtem Zugriff reduziert wird.

„Da Angriffe auf Identitätssysteme immer raffinierter werden, können Unternehmen sich fragmentierte Sicherheitslösungen nicht mehr leisten. Eine einheitliche Plattform ist nicht nur effizienter, sondern entscheidend, um moderne Bedrohungen abzuwehren."– Bart Allan, COO von Bravura Security

Um für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen Unternehmen Sicherheit von Anfang an in ihre Systeme einbauen. Dazu gehören Maßnahmen wie sichere Boot-Prozesse, Hardware-Verschlüsselung und manipulationssichere Geräte. Gleichzeitig sind Schulungen und Zertifizierungen für Cybersicherheitsteams unverzichtbar, um mit den immer neuen Bedrohungen Schritt zu halten.

Diese Ansätze bauen auf den bisherigen Sicherheitsstrategien auf und helfen Unternehmen, sich auf die Herausforderungen der nächsten Generation vorzubereiten.


Fazit: IoT-Sicherheit für die Zukunft stärken

Die Sicherheit im Bereich des Internet der Dinge (IoT) steht an einem Wendepunkt. Mit der Prognose von über 29 Milliarden vernetzten Geräten bis 2030 können Unternehmen es sich nicht mehr leisten, auf fragmentierte Sicherheitslösungen zu setzen.

Ein effektiver Ansatz beginnt bei der Produktentwicklung und endet bei der Cloud-Integration. Sicherheit darf nicht als nachträglicher Gedanke betrachtet werden, sondern muss von Anfang an fest in den Entwicklungsprozess eingebunden sein. Maßnahmen wie Netzwerksegmentierung, starke Authentifizierung und kontinuierliche Überwachung sind dabei unverzichtbar.

Für eine zukunftssichere IoT-Strategie sind einige Kernaspekte entscheidend:

  • Netzwerksegmentierung, um kritische Systeme zu isolieren.
  • Starke Authentifizierungsmechanismen, die auf einem Zero-Trust-Ansatz basieren.
  • Kontinuierliche Überwachung, unterstützt durch KI-gestützte Anomalieerkennung.

Zusätzlich ist die sichere Verwaltung von Firmware essenziell. Hierzu zählen kryptografische Signaturen und die Nutzung von TLS 1.2 oder höher für sämtliche Verbindungen.

Makematiq unterstützt Unternehmen dabei, diese Herausforderungen zu bewältigen. Mit unserer Expertise in IT-Architekturmodernisierung, KI- und Automatisierungslösungen sowie Cloud-Migration entwickeln wir passgenaue Sicherheitsstrategien für das IoT. Unsere Beratungsleistungen umfassen unter anderem die digitale Transformation von Geschäftsmodellen, die Integration moderner Sicherheitsarchitekturen und die Implementierung von Data-Governance- und Analytics-Plattformen – alles entscheidende Bausteine für eine belastbare IoT-Sicherheitsstrategie.

Neben den technischen Lösungen sind auch durchdachte Prozesse und gut ausgebildete Teams entscheidend. Nur durch die Kombination aus strategischen Maßnahmen und technologischem Know-how können Unternehmen die Chancen vernetzter Systeme voll ausschöpfen, ohne dabei ihre kritischen Ressourcen zu gefährden.


FAQs


Welche Maßnahmen erhöhen die Sicherheit von IoT-Geräten in Edge- und Cloud-Umgebungen?


Sicherheit von IoT-Geräten in Edge- und Cloud-Umgebungen

Um IoT-Geräte in Edge- und Cloud-Umgebungen sicher zu betreiben, ist eine vielschichtige Sicherheitsstrategie unverzichtbar. Dazu gehört die Verschlüsselung von Daten – sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung. Ergänzend sollten starke Authentifizierungsmechanismen eingesetzt werden, um den Zugang zu kontrollieren. Auch die Netzwerksegmentierung spielt eine zentrale Rolle, da sie den Zugriff auf sensible Systeme gezielt einschränkt.

Regelmäßige Sicherheitsupdates und Schwachstellenprüfungen sind ebenso wichtig, um bekannte Risiken zu minimieren. Zusätzlich hilft eine Schulung der Mitarbeitenden in IT-Sicherheitsfragen dabei, menschliche Fehler zu vermeiden. Klare Sicherheitsrichtlinien schaffen Orientierung und sorgen dafür, dass alle im Unternehmen auf demselben Stand sind. Mit diesen Maßnahmen lässt sich die Angriffsfläche verringern und die Integrität der IoT-Systeme besser schützen.


Wie verbessert Künstliche Intelligenz die Sicherheit von IoT-Systemen?


Wie KI die Sicherheit von IoT-Systemen stärkt

Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Sicherheit von IoT-Systemen. Sie verarbeitet und analysiert riesige Datenmengen, die von vernetzten Geräten in Echtzeit generiert werden. Dadurch können Anomalien und potenzielle Sicherheitsrisiken frühzeitig erkannt werden, was eine schnellere und gezielte Reaktion ermöglicht.

Ein weiterer Vorteil: KI erkennt Muster im Nutzerverhalten. So kann sie proaktiv Maßnahmen ergreifen, um Angriffe abzuwehren, bevor sie überhaupt stattfinden. Diese Fähigkeit macht Sicherheitsprotokolle nicht nur effizienter, sondern sorgt auch dafür, dass IoT-Umgebungen – ob in der Industrie oder im Gesundheitswesen – deutlich sicherer werden.

Mit den kontinuierlichen Fortschritten in der KI-Technologie entwickeln sich auch IoT-Sicherheitslösungen stetig weiter. Das Ziel ist klar: den immer komplexeren Herausforderungen in diesem Bereich gerecht zu werden.


Warum ist der Zero-Trust-Ansatz für die Sicherheit von IoT-Geräten unverzichtbar und wie wird er erfolgreich umgesetzt?

Ein Zero-Trust-Ansatz ist heute unverzichtbar, wenn es um die Sicherheit von IoT-Geräten geht. Die Grundidee: Niemand – weder Geräte noch Benutzer – wird automatisch als vertrauenswürdig eingestuft. Mit der ständig wachsenden Anzahl von IoT-Geräten und den damit verbundenen potenziellen Schwachstellen ist dieser Ansatz entscheidend, um unbefugten Zugriff und Datenlecks zu verhindern. Jedes IoT-Gerät muss sich kontinuierlich authentifizieren und verifizieren, bevor es Zugriff auf Netzwerkressourcen erhält.

Für eine erfolgreiche Umsetzung von Zero Trust sollten Unternehmen auf Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und Gerätezertifikate zurückgreifen. Diese Technologien gewährleisten, dass die Identität jedes Geräts zweifelsfrei überprüft wird. Gleichzeitig ist es wichtig, das Prinzip der geringsten Privilegien anzuwenden. Das bedeutet, dass Geräte nur auf die Ressourcen zugreifen können, die sie unbedingt benötigen. Solche Maßnahmen stärken die Sicherheit sowohl in Edge- als auch in Cloud-Umgebungen und reduzieren das Risiko von Cyberangriffen erheblich.


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